"Tour d'amour": Spenden statt Party
Endlich wieder am Club Schlange stehen: in sechs deutschen Städten wurde dieser Traum am 27. März 2021 Realität. Statt Musik, Bier und Tanzen gab es aber nur einen Tresen, an dem man Spenden abgeben konnte. Mit der sogenannten "Tour d'amour", also der Tour der Liebe, sammelt die Kulturbranche Sachspenden für Geflüchtete in den Lagern Moria und Lipa. Seit Beginn der Pandemie stehen Clubs leer, Nightliner und Tourbusse warten auf einen Einsatz. Diese stillgelegte Struktur soll als Solidaritätsnetzwerk und -infrastruktur genutzt werden, um aktiv Geflüchtetenhilfe zu leisten. Im Vorfeld der Aktion wurde eine Bedarfsliste veröffentlich, die in enger Abstimmung mit NGOs vor Ort erstellt wurde. Die gesammelten Spenden werden in den kommenden Wochen der Initiative "GrenzenloseHilfe" übergeben. Das Spendensammeln soll erst der Beginn der Kampagne sein. So wollen die Künstler:innen ihre Tourbusse zur Verfügung stellen, um Geflüchtete nach Deutschland zu holen. "Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre Blockadehaltung endlich aufzugeben und den über 200 deutschen Kommunen zu erlaubt [sic!], Menschen aus den Lagern in Griechenland aufzunehmen", heißt es auf der Webseite. "Wir stellen unsere Tourbusse gerne dafür zur Verfügung". Mehr als 100 Künstler:innen unterschiedlichster Genres stehen als "artists4humanrights" hinter dem Projekt.
In Hamburg wurden im Club Hafenklag von 12 bis 18 Uhr so viele Spenden gesammelt, dass fast der gesamte Boden der Clubfläche mit Spenden vollgestellt war. Rund 10 Freiwillige des Clubs, von Hanseatic Help und vom Hamburger Hilfskonvoi sortierten die Spenden und verpackten sie in Umzugskartons. Auch die Rapperin Finna beteiligte sich hier am Sortieren.