"Querdenken"-Demo in Leipzig
Am 07. November haben in Leipzig zehntausende Menschen an Protesten von "Querdenken" teilgenommen. Dabei wurde sowohl die Maskenpflicht als auch die Abstandpflicht von den allermeisten Teilnehmer:innen ignoriert. Die Polizei war zwar mit einem Großaufgebot vor Ort, schirmte aber in erster Linie den Gegenprotest ab und ging nicht gegen die Auflagenverstöße bei den "Querdenker:innen" vor. Auf dem Augustusplatz fand die größte Demonstration der Corona-Skeptiker:innen statt. Unter den Demonstrant:innen waren aber nicht nur die Corona-Leugner:innen und Verschwörungsideolog:innen, die seit Monaten in ganz Deutschland gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie demonstrieren und Deutschland als Corona-Diktatur beschimpfen. Auch zahlreiche Neonazis und rechte Hooligans beteiligten sich in der Menge an der Demonstration. Diese heizten nach Ende der angemeldeten Versammlung die Stimmung auf, indem sie Polizeikräfte angriffen und die Masse zum Handeln aufstachelten.
Die ursprüngliche Demo-Route wurde von der Versammlungsbehörde verboten, sodass die stationäre Kundgebung mit mehreren Zehntausenden auf dem Augustplatz aufgelöst wurde und die Masse an Menschen in Richtung Hauptbahnhof strömte. Dort versperrte eine Kette aus wenigen Polizist:innen den Weg. Eine Masse aus "Querdenker:innen", Verschwörungsideolog:innen und Neonazis versuchte daraufhin immer wieder weiter zu laufen, dabei wurde auch Pyrotechnik gezündet und Polizeikräfte gezielt angegriffen. Immer wieder wich die Polizei zurück und ließ die Masse weiter vor, bis sie schließlich die geplante Route am Abend ungestört laufen konnten und die Polizei sich komplett zurückzog. In den Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demo wurden auch Journalist:innen Ziel von Übergriffen.
Der Gegenprotest blockierte am Morgen einen geplanten Autokorso und war am Rande des Augutusplatz mit einer eigenen Kundgebung vor Ort. Linke Aktivist:innen blockierten außerdem am Abend die Demo-Route der "Querdenken"-Masse und zogen danach nach Connewitz, um das linke Viertel vor möglichen Naziangriffen zu "verteidigen".