Blockaden bei Autokorso der "Freiheitsfahrer"

Am 6. März 2021 fand in Hamburg erneut ein Autokorso der selbsternannten "Freiheitsfahrer" statt, an dem rund 150 Autos teilnahmen. Die Autokorsos werden von verschiedenen Personen und Gruppen beworben und besucht, die der verschwörungsideologischen Szene zugeordnet werden können, die seit Monaten gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren, Corona verharmlosen und sich gegen Impfungen aussprechen. Auch dieses Mal waren Personen aus dem Umfeld von Querdenken 40 und der Partei "Die Basis" zu sehen. Einige Autos waren aber auch mit Logos und Sprüchen aus antifaschistischen Kontexten dekoriert, obwohl sich auf solchen Demonstrationen häufig über die Gegendemonstrant:innen und "die Antifa" aufgeregt wird.

Der Autokorso startete in der HafenCity, die im Vorfeld von der Polizei abgeriegelt wurde, um Gegendemonstrant:innen fernzuhalten. Trotz eines massiven Polizeieinsatzes wurde der Autokorso auf der Strecke bis Dehnhaide immer wieder von Gegendemonstrant:innen auf Fahrräder blockiert, zerteilt oder stark ausgebremst. Die Polizei kesselte immer wieder größere Gruppen von Fahrradfahrenden. Auf Höhe der Shanghaiallee wurde eine Person festgenommen, die einen Autospiegel beschädigt haben soll. In Dehnhaide kam es wohl zu einer Auseinandersetzung zwischen Autokorso-Teilnehmer:innen und Gegendemonstrierenden, bei denen eine Autoscheibe zu Bruch ging und ein Gegendemonstrant mit Pfefferspray verletzt wurde. Der Verletzte musste medizinisch versorgt werden. Mehrfach stiegen Demonstrant:innen aus ihren Autos aus, um Gegendemonstrant:innen verbal oder körperlich anzugehen, die mit ihren Fahrrädern vor den Autos standen. Das zeigt z.B. auch dieses Twitter-Video. Laut Informationen der MOPO wurde der Autokorso aufgrund des Gegenprotests vorzeitig an der Lübecker Straße beendet.